* LIVE LIKE YOU MEAN IT *

5/30/2007

Fleischwurscht mit Senf und Schwarzbrot!

Genau darauf haett ich grad Lust!

Lust haett ich ausserdem darauf, nicht mehr umziehen zu muessen. Das scheint allerdings ein, wenn auch erstrebenswertes, so doch utopisches Ziel zu sein (ich hab das ethische griechische Wort vergessen... --> KATHRIN??!!). Ohne euch jetzt mit den Details langweilen (oder verwirren) zu wollen, scheint es einfach mittlerweile klar zu sein, dass die Wohnungssituation in Jasper nicht nur furchtbar laecherlich, sondern tatsaechlich absolut und laecherlichst furchtbar ist.

Kurz, fuer die, die es vielleicht doch interessiert: Nachdem mein Chef mich in der Wohnung seiner Freundin einquartiert hat, die sowieso nicht dort wohnt, sondern nur unnoetig Miete zahlt, und Bill mit eingezogen ist, hat die Mutter meines Chefs, der die Wohnung (das ganze Gebaeude) gehoert, angefangen, mir ein schlechtes Gewissen machen zu wollen: Ich solle 5 Tage die Woche (statt wie ausgemacht 4) arbeiten, da ich da ja jetzt alleine, noch dazu mit meinem Freund, einziehen durfte, wo sie doch locker 3 Angestellte da haette unterbringen koennen und wer soll denn die ganze Arbeit machen und so. Das fand ich eher nicht so prickelnd, weil das alles weder Hand noch Fuss hatte, und noch dazu haben wir erfahren, dass Bill im August, wenn ich dann weg bin, definitiv nicht dort wohnen kann.
Bills Arbeitgeber hat uns daraufhin ne Wohnung angeboten, und es haette noch eine andere Moeglichkeit gegeben bei einem Bekannten einzuziehen, aber das waer kostenmaessig ein bisschen zu teuer gewesen. Also die Wohnung des Arbeitgebers angenommen, alles geplant, Umzug fuer diese Woche angesetzt, Rauchschwaden am Horizont: Des Arbeitgebers Schwester, der die Wohnung mit gehoert (blickt noch jemand durch?), hat aufgrund von anscheinend angeborener...Unausgeglichenheit...und Rachegeluesten (weil ich es wage, als Deutsch- und Spanischsprechende potenzielle Arbeitskraft nicht fuer sie arbeiten zu wollen) im letzten Moment ihr Veto eingelegt.
(Sieht hier irgendjemand eine Verbindung zwischen Wohnungssituation und Ausnutzung der Arbeitskraefte???)
Im gleichen Atemzug fragt uns Dan, Bills Kollege, ob wir nicht bei ihm einziehen wollen, und Bills Arbeitgeber bietet uns als Alternative fuer 20 Tage eine Wohnung an, die danach evtl noch frei ist oder auch nicht, je nachdem ob die Person, die dort normalerweise wohnt, in einen Trailer zieht oder zurueck kommt.
Waehrend wir noch drueber diskutieren, ob wir bei Dan einziehen sollen oder nicht (eher nicht, da kein Bett vorhanden) und oben bereits erwaehnten Bekannten anrufen, um staubwaelzend eventuell noch vorhandene Einzugsmoeglichkeiten zu erfragen, offenbart der uns, dass das Zimmer seit gestern vergeben ist, und Dan teilt auf Nachfrage mit, dass er auch schon vermietet hat.
Also: Wohnung fuer 20 Tage und dann schau ma mal weiter!

Selbst wenn das jetzt alles andere als kurz oder verstaendlich war, ist es immer noch die allerkuerzeste Version der Geschichte. Die allerkuerzeste.

Zwischen Motzen, Erstaunen, Lachen und Kopfschuetteln sind wir mittlerweile wirklich soweit, dass wir sagen:
Ja, Jasper und Umgebung ist wirklich atemberaubend schoen, unsere Jobs sind cool, draussen klettern macht superviel Spass und die Spannung, jeden Moment einem wilden Tier ueber den Weg zu laufen ist unheimlich prickelnd and anyway it's all part of the experience; aber ernsthaft...wenn/falls wir Ende Juni aus der Wohnung raus und wieder umziehen muessen (falls wir ueberhaupt wieder Obdach finden), ist es uns den ganzen Stress vielleicht einfach nicht mehr wert. Vielleicht muessen wir dann einfach "ADIOS Jasper!" sagen und unser ganzes hart verdientes Geld anderswo verprassen.

But we'll see.

Ernsthaft, man kann sich nicht vorstellen wie verkorkst die Wohnungssituation hier ist. Leute, die hier wohnen und gern mal kurz- oder langzeitig woanders hinziehen wuerden (wie man das hier in Kanada halt so macht *g*), wagen's nicht, weil sie Angst haben, hier keine Wohnung mehr zu kriegen, wenn sie zurueck kommen. Leute, die gar nicht in Jasper wohnen, sondern nur ab und zu am Wochenende her kommen, mieten sich Zimmer fuer bis zu 1000 Dollar und bezahlen ohne mit der Wimper zu zucken monatelang Miete, obwohl sie die allermeiste Zeit gar nicht dort sind. Trailer, die 1400 Dollar wert sind, werden fuer 400 000 Dollar gekauft.
Und so weiter. Ich meine, mir persoenlich waer es das nicht wert. Ja, es ist schoen und einzigartig hier, aber das geht dann doch ein bisschen zu weit. Vor allem, da es hier ueberall (= ganz Kanada, und Alberta im Speziellen) sehr viel und sehr (!) viel besser bezahlte Arbeit gibt als in Jasper.

Tja aber wie gesagt, it's all part of the experiene ;-).
Wie's wird, wird's, und dann wird's berichtet.

ADIOS!

(Das war jetzt ein Artikel mit ziemlich vielen Kommas und Klammern (sorry!) (Klammer zu))

PS: Man muss fairerweise dazu sagen, dass ich meinen Tag heute vor Beginn meiner Schicht damit verbracht hab, im strahlenden Sonnenschein durch duftende Tannenwaelder zu radeln, um mich dann zwei Stunden an einem der azurblauen (jedoch keinesfalls karibisch temperierten) Seen zu raekeln. Also, es hat was.

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