Skyline Trail
Bevor ich mit meiner Abhandlung ueber unsere 3-taegige Wanderung anfange, hier wieder mal eine kleine Anekdote ueber die Freuden der Hotelarbeit: Beherberge derzeit einen Professor der Uni Mainz! WOW! Obwohl das aus Gruenden der Wahrung der Privatsphaere oder so wahrscheinlich untersagt ist, geb ich trotzdem mal den Nachnamen preis: Escher! (Mist, das war's dann wohl mit der Hotelkarriere!)
Sagt dir das was, Julie? ;-)
OK, also dann. Da ich faul bin, werden die harten Fakten einfach geklaut:
Trail Name: Skyline Trail (so weit, so gut)
Activity: Hiking (richtig)
Length: 44 km
Time to Complete: 3 days and 0 hours (es soll allerdings auch Verrueckte geben, die das in einem Tag machen...aber nur einmal und nie wieder *g*)
Province: AB
Closest City: Jasper, AB
Seasons: Fall, Summer
Trail difficulty: difficult (naja...so schwierig, wie hoch und runter und geradeaus laufen halt sein kann...)
NTS Map: 083C13 (falls das jemandem was sagt...?)
Elevation Gain: 1,380 m (4,526 ft).
Der Skyline Trail ist angeblich einer der beliebtesten und spektakulaersten Trails in den Rocky Mountains, was auch die Tatsache erklaeren wuerde, dass wir ca. 7 Wochen im Voraus unsere Zeltplaetze buchen mussten.
Wir haben uns fuer die Wanderei 3 Tage Zeit genommen, also 2 Uebernachtungen.
Nachdem wir die lebensnotwendigste Ausruestung zusammengeliehen oder angeschafft hatten, sind wir in den Shuttlebus gehuepft, der uns zum Startpunkt des Trails am Maligne Lake gekarrt hat.
Der erste Tag war relativ relaxt, was die Kilometerzahl angeht; was allerdings auch gut war, denn an die Rucksacktraegerei muss man sich halt doch erst mal wieder gewoehnen ;-). Gewandert wurde also an diesem Tag hauptsaechlich berghoch, durch Waelder. Und dann geradeaus, durch saftige bluehende Auen und teilweise, bizarrerweise, Schnee.
Am Zeltplatz angekommen, wurde sehr schnell der Unterschied zwischen europaeischem Campen und kanadischem Campen deutlich. Erstmal: Aussicht!
Es hat ein wenig genieselt, und wo ich mich in Deutschland sofort ins Zelt gehauen, eingemummelt, im Vorzelt gekocht und gegessen haette, hiess es hier: Alles, was auch nur im Entferntesten einen Eigengeruch hat und damit Baeren anlocken koennte, darf erst gar nicht im Zelt aufbewahrt werden: Jegliche Nahrungsmittel, Sonnencreme, Moskitospray, Zahnpasta, Labello (AAAH!), etc! Das musste also alles in einen Sack gestopft und an speziellen Vorrichtungen mit Drahtseilen von einem Balken gebaumelt werden.
Gekocht werden darf nur in der Picnic-Area. Das bisschen Regen im Essen, was soll's. Schlimmer waren die Moskitos, die uns am liebsten noch das Essen ausm Mund geklaut haetten, wenn wir ihn lang genug offen gelassen haetten.
Sein Geschaeft verrichten kann man auch nicht einfach irgendwo - dazu gab's speziell gezimmerte outdoor-WCs: WEIT weg vom Zelt.
Die Rucksaecke mitsamt der Klamotten, in denen gekocht und gegessen wurde, haben wir vorsichtshalber auch aus dem Zelt verbannt. Wobei ich mich schon gefragt hab, was wir denn gegen unseren eigenen Geruch machen sollen - Moskitospray, Essen, Kaesfuesse...wenn ich ein Baer waere, wuerd ich da aus Neugier auf jeden Fall dran nagen!
Nichtsdestotrotz sind wir am naechsten Tag heil aufgewacht und konnten uns nach einem Regen-Porridge-Fruehstueck gluecklicherweise ohne Regen auf den Weg machen. Der Tag hatte es wirklich in sich. Nach einem Spaziergang durch noch mehr bluehende Wiesen (schoee)...
...mussten wir einen Pass ueberqueren: The Notch, 2480m. Der Aufstieg war nicht zu verachten - die Aussicht allerdings auch nicht!
Danach durften wir ein paar Stunden lang diese wohlverdiente Aussicht geniessen, da die Wanderung in dieser Hoehe weiterging. Da war ich dann fast froh, einen Rucksack auf dem Ruecken zu haben, sonst waere ich glaub ich vom Winde verweht worden! Hatte mehr als einmal das Beduerfnis, mich im Boden fest zu ankern, um nicht vom Gebirgsgrat gefegt zu werden.
Gegen Ende des Tages haben wir wieder einige Hoehenmeter verloren und unser Zelt auf dem Tekarra-Zeltplatz aufgeschlagen. Oarch schoe. Jedoch auch mit Horden von Killer-Moskitos bevoelkert.
Der dritte Tag war anfangs wieder sehr malerisch, mit Aussicht aufs Athabasca Valley...
...und allem Drum und Dran. Danach ging es an den Abstieg, also quasi: 3 Stunden bergrunter (autsch), Aussicht beschraenkt auf Baeume und Straeucher und sehr viel Baerenkacke (uh-oh).
Unten am Ende des Trails angekommen, waren wir froh, dass wir kein Auto dort abgestellt hatten, da der ganze Parkplatz mit Glassplittern und anderen Einbruchsspuren uebersaeht war, haben uns an die Strasse gestellt und wurden von 2 Hollaenderinnen mit nach Jasper genommen.
Hooray!
Oh, ich hab vergessen, die wilden Tiere zu erwaehnen, die uns ueberall begegnet sind:
Alpen-Murmeltiere! RIESIGE VIECHER! Run for your life...